Gabizreichert.ch

Klassik heute

07.09.2025

Bewertung: 9/10

[...] Bei Robert Schumanns Sinfonischen Etüden op. 13 hat sich der Pianist dazu entschlossen, nach dem cis-Moll-Thema nur die fünf nachgelassenen Variationen zu spielen, deren Folge er selbst gewählt hat. Den subtilen Charakter dieser Stücke trifft er mit seinem sensiblem Anschlag vorzüglich. [...] 

PianoNews Magazine

01.09.2025

Wird das ideale Werk immer unerreichbar in hohen Sphären bleiben und der Musiker also immer etwas Dienendes, Untergeordnetes bleiben? Reichert hält diesem starren Rollenklischee allen emazipatorischen Sturm und Drang eines jungen, kreativen Geistes entgegen: «Wenn wir nur im Konsens entscheiden können, was näher dran ist und was weiter weg, dann bewegen wir uns in einem System, das aktiv versucht, nicht kreativ zu sein.» [...] 

Nach drei Stunden intensiven Gesprächs ist deutlich geworden: Hier sitzt ein hochmotivierter Künstler, der den Mut hat, alte Gewissheiten zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Einer, der beweist, dass Innovation nicht Bruch bedeuten muss, sondern Bereicherung. «Berührende und neuartige Musik schaffen, die noch nie so gehört wurde», antwortet er auf die Frage, nochmals seine Intention in einem kurzen Satz zu bündeln. Nach abermaligem Hären der gesamten Aufnahme ist klar, dass Gabiz Reichert dies mit «Ruperts Tränen» vollauf gelungen ist. 

Falter

12.08.2025

Der junge Schweizer Pianist Gabiz Reichert eröffnet sein Triptychon mit Bachs ikonischer Chaconne d-Moll in der Bearbeitung von Brahms für die linke Hand: Er legt darin verborgene Stimmen frei, formuliert mit Spannung und Innigkeit. Es folgt eine tastend-poetische Annäherung an Robert Schumann und Robin Becker, bevor im Finale eine stimmgewaltige Version von Rachmaninows Préludes op. 32 erklingt. Bachs Thema schimmert dabei immer wieder durch.

moors magazine

20.07.2025

Gabiz Reichert ist ein einunddreissigjähriger Schweizer Pianist mit einer eher eigenwilligen Herangehensweise. Denn was haben Glastränen mit Klaviermusik zu tun? Die Glasarbeit «Ruperts Träne» ist für Reichert eine Inspirationsquelle – so möchte er Klavier spielen: mit einem kristallklaren, zugleich melancholischen Klang.

Bach, Schumann und Rachmaninow klingen hier klarer und spannender denn je, und für mich ist das schönste Stück eine eigens komponierte zeitgenössische Arbeit von Robin Becker. Das Werk trägt den Titel Isle of Memory, dauert fast zwanzig Minuten und ich könnte ihm endlos zuhören. Schon allein für dieses eine wunderbare Stück lohnt sich die Anschaffung des Albums mehr als.

Gabiz Reichert – merken Sie sich diesen Namen: ein besonderer Pianist, dessen mutiger Ansatz verblüffend gut gelingt.

pizzicato.lu

19.07.2025

Entsprechend persönlich ist das, was wir zu hören bekommen, unzertrennbar verbunden mit den Betrachtungen des Pianisten im Booklet. Das längste Stück im Programm ist das sich auf Schumanns Etudes Symphoniques beziehende  und hier wie improvisatorisch wirkende Isle of Memory des deutschen Komponisten Robin Becker.

– Norbert Tischer

Orchestergraben

02/2022

[Haydn:] Schon in der verschachtelten Themenstruktur des Kopfsatzes bringt Gabiz Reicherts artikulationsfreudiges Spiel mächtig Licht in die Sache, dann zieht es hinein in die emotionale Tiefe des Adagiosatzes, bevor in der capricciohaften Virtuosität des rasanten Finales die fabelhafte Geläufigkeit in Reicherts Spiel umso mehr erfahrbar wird. Hier lebt eine Faszination, die er mit dem Tonschöpfer wohl teilt: Josef Haydn artikulierte in dieser virtuosen Sonate seine eigene Begeisterung für einen neuartiges Hammerklavier, welches er in England zum ersten Mal ausprobieren durfte. 

[Beethoven:] Ein Interpret ist hier besonders gefordert, um den logischen Spannungsbogen zu erkennen. Reichert behält hier durch seine überlegene Dosierung der Mittel einen hervorragenden Überblick. Was auch für das Album im ganzen gilt, wirken hier doch die Sonaten von Haydn und Beethoven wie ein tonal und dramaturgisch in sich geschlossenenes Gesamtgefüge.

[Prokofiev:] 

Einen kraftvollen Aufbruch in ein neues Zeitalter markiert Sergej Prokofievs Sonate Nr. 5 – und Gabiz Reichert lässt auf dieser CD ausgiebig daran teilhaben. Ist die Sonate seit jeher ein „Underdog“ geblieben, weil sie sich zwischen einer russischen Tradition und den vielen Anregungen durch das Pariser Musikleben nicht so recht festlegen wollte? Gabiz legt in seinem reflektierten Spiel die Gründe dafür offen, was aber umso mehr auch den Reiz dieser Komposition ausmacht. Mit großer Eleganz und einer technischen Versiertheit, die nach oben keine Grenzen kennen mag, geht der junge schweizer Pianist auch hier zu Werke. Unter anderem liegt die hohe Kunst darin, aus gehäufter Chromatik viele leuchtende Klangfarben heraus zu destililieren und den komplexen kontrapunktischen Verläufen einen subtilen emotionalen Reichtum abzulauschen. Gabiz Reichert nimmt seine Hörerschaft auf dem eigens hierfür ausgewählten Bösendorfer-Flügel auch auf solche Pfade mit und lässt eine hohe disziplinierte Präzision ohne zu viele Extravaganzen walten. Und dafür bietet auch die wie immer glasklare, herrlich frische Tonqualität dieser ARS-Produktion beste Voraussetzungen.

- Stefan Pieper

Klassik begeistert

10/2021

Gabiz Reichert hat die Auswahl dieser Sonaten unter dem Aspekt getroffen, dass sie für den Komponisten jeweils so etwas wie einen neuen Weg bedeutet hätten, so kam es zu dem Titel „A new Path“.

Reichert ist Träger verschiedener Preise, studiert hat er zuerst in seiner Heimatstadt Winterthur, später setzte er seine Studien in München an der Hochschule für Musik und Theater fort. Inzwischen konzertiert er in vielen Ländern Europas und hat sich bereits einen Namen gemacht.

Sein Spiel ist von großer technischer Brillanz geprägt. Sein sicheres Stilgefühl findet für alle drei Komponisten einen eigenen Zugang, stellt die individuelle Eigenart heraus. Der Haydn wird perlend leichtfüßig genommen, aber durchaus mit der gebührenden Ernsthaftigkeit ausgestattet. Der erheblich schwerer gewichtige Beethoven erfährt durch Reichert eine nachdenklich vertiefte Interpretation. Besonders gut scheint dem Pianisten die polyphone Struktur der Prokofiev-Sonate zu liegen, das selten aufgenommene Stück ist in dieser Aufnahme also auch eine Bereicherung des Katalogs. Aufgenommen wurde die CD in der Wuppertaler Immanuelkirche, Gabiz Reichert spielt einen Bösendorfer-Flügel.

Die Einspielungen sind eine empfehlenswerte erste Visitenkarte eines ambitionierten Pianisten.

Ganzer Artikel hier

- Peter Sommeregger

Ritmo

10/2021

Bewertung: 4/5 

Außer der Haydn Sonate gehören die anderen Sonaten nicht zu den am häufigsten gespielten Sonaten ihrer jeweiligen Komponisten, was - neben der Klarheit des Klanges, der Aussage und Tiefe des Pianisten - ebenso ein wichtiger Faktor ist, den es zu berücksichtigen gilt. 

[Spanisch:] Salvo Haydn el resto de sonatas no están entre las más tocadas de sus autores, que es un factor a tener en cuenta, ademas de la clara sonoridad, mensaje y profundidad del pianista.

Ö1

09/2021

Was mich an ihm fasziniert: die spielerische Leichtigkeit seiner Interpretationen, seine Klangsinnlichkeit und sein Spielwitz. 

– Daniela Knaller 

Klassik-heute

09/2021

Bewertung: 8/10

[Haydn:] So konzentriert und spannend Gabiz Reichert dabei auch jede noch so kleine Wendung ausformuliert, scheint es manchmal so, als schwebe er über den Tasten; er verfügt einfach über eine erlesene Anschlagskultur, die dem von ihm bevorzugten Bösendorfer-Flügel die mannigfaltigsten Klangschattierungen entlockt.[…] 

[Beethoven:] Beethoven begibt sich hier in der Tat auf einen neuen, einen unkonventionellen Weg, dem Gabiz Reichert mit Akkuratesse, einem wachen Form- und Klangsinn sowie mit emotionaler Spannung folgt. […]

[Prokofiev:] Wie hellhörig und klangsinnlich der schweizerische Pianist […] den polyphonen Verläufen sowie den melodischen und harmonischen Finessen in Prokofievs Sonate Nr. 5 C-Dur op. 135 nachspürt, wie geheimnisvoll er Prokofievs experimentelles Spiel mit we[s]teuropäischen Einflüssen, mit Merkmalen der französischen Neoklassik sowie generell mit Diatonik und Chromatik gestaltet, das ist für mich zwar kein neuer Weg, aber dennoch herausragend. Wenn meine aufgrund des CD-Titels vielleicht zu hohen Anfangserwartungen auch nicht komplett erfüllt wurden, so ist Gabiz Reichert trotzdem ein überzeugender Einstand auf dem Tonträgermarkt gelungen.

- Christof Jetzschke

Atlanta Audio Club

09/2021

Gabiz Reichert has already made quite a name for himself in his 27 years on this planet. The Swiss native (Winterthur, Zurich) shows why has gathered praise in national and international piano competitions in his debut album, “A New Path.” […]

The last featured item in a highly diverse program of sonatas all by composers who were engaged in pushing out the known limits of the form is Sergei Prokofiev’s Piano Sonata No. 5, [op. 135]. This was the 1953 revision of the original version in the same key, Op. 38. Even if you add twelve currently available recordings of the original version to the five of the revision, this C Major sonata still weighs in as the leastrecorded of Prokofiev’s nine complete sonatas. From what I hear of it in Reichert’s performance, it is an outstanding work that is sorely in need of champions. This recording is bound to win it more admirers. Just give a listen to the really fast, sensational passagework in the finale – or better yet, watch it in the considerately provided video where you can witness the intricate fingerings and widely-spaced hand positions Reichert employs in a truly stunning finale – and you will hear (and see) what I mean! 

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SRF Kultur

08/2021

CD-Präsentation

Gabiz Reichert hat hörbar Spass daran, diesen Experimenten nachzugenhen: Er rückt sie lustvoll ins rechte Licht, verliert dabei aber nie - vor lauter Liebe zum Detail - die grossen Zusammenhänge. […] Das Perlen der Läufe, der kräftige Klang der vollgriffigen Akkorde, die Schattierungen in den Klangfarben: Gabiz Reichert überträgt all das auf den modernen Bösendorfer-Flügel. Ein Haydn zum Freude haben dran. 

- David Schwarb

pizzicato.lu

07/2021

CD review score: 4 / 5

Der 1994 in Winterthur (Schweiz) geborene Pianist und Dirigent Gabiz Reichert spannt einen Bogen von Haydn über Beethoven zu Prokofiev. Er beginnt mit einer anmutig perlend gespielten Haydn-Sonate, der 52., in der Londoner Originalausgabe bezeichnet als  ‘A new grand Sonata for the Pianoforte composed expressly for Mrs. Bartolozzi by Haydn’. Sie gehört zur Gruppe der letzten drei Klaviersonaten, die Haydn vor seiner Rückkehr nach Wien 1795 in London komponierte. Sie ist ebenso zukunftsweisend wie Beethovens 12. Sonate op. 26, die um 1801 entstand. Besonders charakteristisch ist der Trauermarsch ‘sulla morte d’un eroe’ (‘über den Tod eines Helden’), der auf die Eroica hinweist. Nach dieser akkurat gespielten Beethoven-Sonate kommt Prokofievs Fünfte.

Sie ist hier in der revidierten Fassung von 1952-53 zu hören, und das fast schon experimentelle Werk klingt bei Reichert im ersten Satz recht lyrisch, während der zweite Satz weniger verspielt wirkt als in anderen Interpretationen. Es wird kraftvoll gespielt und sehr gut differenziert.

- Remy Franck

Kreuzlinger Zeitung

10/2020

“Neue Wege gingen nicht nur grosse Komponisten, sondern auch Gabiz Reichert, der junge Konzertpianist, der in Kreuzlingen erstmals auftrat. 

Er wagte den Bogen von Haydn über Beethoven zu Prokofiew und ergänzte ihn mit der Zugabe eines Chopin-Stücks. Mit den äusserst wertvollen Hintergründen, die nachvollziehbar und ergreifend geschildert wurden und zum Verständnis der hoch komplexen musikalischen Klänge dienten, wurden die genial ausgewählten Stücke klar umrissen und in das jeweilige Zeitgeschehen und in die Schicksale der Komponisten eingebettet. […] Nach der mit Sorgfalt und interessanter Interpretation gemeisterten Klaviersonate in As-Dur kamen die neu gegangenen Wege von Prokofjew vollumfänglich beim Publikum an. […] Nach wärmsten Applaus und höchster Konzentration beim gelungenen Konzert endete es mit der berührenden Zugabe von Chopin. Der gelungene Musikabend klang aus […] mit Gesprächen und kurzen Reflexionen zusammen mit dem hervorragenden Musiker Gabiz Reichert.”

Münchner Merkur

07/2019

“Gabiz Reichert hat Pfeffer, ist energiegeladen, voller Tatendrang und dennoch von hoher Sensibilität, manchmal kaum zu bändigen. So präsentierte sich der neue Dirigent des Garchinger Sinfonieorchesters, Gabiz Reichert, seinem Publikum und begeisterte im ersten Anlauf. 

[…] Das typische an der Coriolan Ouvertüre, die zwei kontrastierende Themen voll geballter Energie hoher emotionaler Sensibilität vereint, passt genau zu Reicherts Temperament. 

Hochkonzentriert und zackig marschiert er zum Dirigentenpult, taucht so tief ein, dass er manchmal gar das Blättern in der Partitur vergisst. Schnell ist zu merken: Reichert ist der Chef der Musiker, er fordert ungemein, hat jeden einzelnen Musiker im Auge, sucht den Kontakt und hat die richtige Anweisung parat. Mit seinen 25 Jahren verfügt er bereits über eine unglaubliche Präsenz, er macht sich auf mit dem Ziel, die Zukunft am Pult zu erobern. […] Mit dem Schlusston erst gönnte Reichert sich die Zeit, den Applaus des Publikums und das Bogen-Geklapper seiner Musiker zu genießen. Premiere geglückt. das Konzert macht Lust auf noch viele weitere Konzerte unter Reicherts Leitung.”